Mittagessen aus der Tonne – Welternährungstag 2017

Rund fünf Millionen Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Italien verschwendet. Dadurch entstehen den Unternehmen und Haushalten in Italien Kosten in Höhe von rund zwölf Milliarden Euro – umgerechnet rund ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Die youngCaritas Südtirol hat anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober ihre 22 neuen Zivildiener(innen) zu einem Workshop rund um’s Thema Lebensmittelverschwendung geladen. Am Ende stand ein leckeres gemeinsames Essen!


Wie kann man Verschwendung präventiv vermeiden?

Nach einem Blick auf die – teilweise schockierenden – Zahlen und Fakten erarbeiteten die Freiwilligen Vorschläge, wie es besser gehen könnte. Dabei waren das sogenannte „Reste-Essen“ und die Erstellung von Einkaufslisten.

Bei einer italienischen Supermarkt-Filiale in Bozen baten die Jugendlichen um Lebensmittel-Reste, die zwar nicht mehr verkauft werden konnten, aber noch immer genießbar waren. Mit den gesammelten Essensresten bereitete die Gruppe ein gelungenes Mittagessen zu, das – oh Wunder – so gar nicht nach Abfall schmeckte.

Solche Aktionen sind erst möglich, seit im Frühjahr 2016 in Italien ein neues Gesetz gegen die Lebensmittelverschwendung in Kraft getreten ist. Demnach dürfen Supermärkte in Italien nun – anders als vorher – Ware, die sonst in der Mülltonne landen würde, an Hilfsorganisationen verschenken. In Frankreich, wo das Gesetz schon länger gilt, müssen Supermärkte sogar mit Sanktionen rechnen, wenn sie genießbare Lebensmittel wegwerfen.

 

Die Zivildiener(innen) machen ein freiwilliges soziales Jahr bei Caritas Südtirol. Manche davon arbeiten in Flüchtlingshäusern, andere organisieren Projekte und sind für deren Durchführung zuständig. Eine sowohl sprachlich als auch kulturell, bunt gemischte Truppe.

 

 

 

Weitere Infos zum Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung in Italien:

Verbrauerzentrale Italien

Italien setzt Zeichen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung