Actionmeeting in Linz

„Das gefährliche 21. Jahrhundert“ – das war das Thema Actionmeetings, das vom 25. bis 29. April in Linz stattfand. Mit dabei waren über 30 Freiwillige und hauptamtliche youngcaritas Mitarbeiter:innen aus Südtirol, Luxemburg, Schweiz, Deutschland und Österreich.

Viele interessante Gäste und spannende Diskussionen
…erwarteten uns in diesen vier Tagen. Eine Menge an fachlichem Input bekamen wir beispielsweise vom österreichischen Journalisten und ehemaligen Auslandskorrespondenten Raimund Löw. Für Beispiele aus der Praxis und spannende Diskussionen haben uns Aktivist*innen von Fridays for Future, die Letzte Generation und Catcalls of Linz besucht. Dabei ging es vor allem um die Auswirkungen der Klimakrise auf die Menschen sowie um verbale und sexualisierte Gewalt.

Projektwirkende bei “Catcalls of Linz”

Viele bunte und wichtige Aktionen für mehr Aufmerksamkeit
Nach den anregenden Gesprächen der Vortage stand dann am 28. April unser Action-Day auf dem Programm. Unterschiedliche Gruppen führten an diesem Tag verschiedene Aktionen in der Linzer Innenstadt durch, um öffentliche Aufmerksamkeit auf die Themen zu lenken und die Menschen anzuregen, selbst aktiv zu werden.

 Femizide und Catcalling…
Wusstest Du, dass 137 Frauen täglich weltweit von ihrem (Ex-)Partner bzw. ihrer Familie ermordet werden?
Bei der Aktion „chattalk“ nahm sich eine Gruppe vor auf Femizide aufmerksam zu machen. Dazu wurden an der Promenade der Donau mit Straßenkreide zunächst so bezeichnete Catcalls aufgeschrieben – Sprüche also, die Männer Frauen ungefragt zurufen. Die Aktion sollte Aufmerksamkeit auf die Catcalls zu lenken, denen tagtäglich viele Frauen ausgesetzt sind.

Außerdem haben die Teilnehmenden Umrisse von liegenden Frauen auf die Straße gemalt, die an den Tatort eines Femizids erinnern sollen. Auf 100 Metern Straßenlänge klärte die Gruppe über Femizide auf, wie häufig sie weltweit und in Österreich passieren und verbreitete den Hashtag #stoppfemizid.

Aktion: Catcalls und Femizide

Wall of Memory
Im Ars Electronica Center machte eine Gruppe bei der “Wall of Memory” auf die Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam und auch auf jene Menschen, die bereits stark von den Folgen betroffen sind. Dabei legten sie den Schwerpunkt auf Feuer und Waldbrände, Überschwemmungen und Tsunamis, Dürren und Erdbeben.

Die Plakate wurden mehrere Tage im Foyer des AEC ausgestellt, um das Bewusstsein für die Klimakrise zu schärfen.

Aktion: Wall of Memory

Eat, Spray Love
Eine weitere Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt homophobe Sprüche auf der Hauswand einer stark befahrenen Straße in Linz zu übermalen. Dazu erarbeitete das Team eine Symbolik für gleichgeschlechtliche Liebe und verewigte diese auf der Wand. Von Ausrufen vorbeifahrender Männer ließ sich die Gruppe nicht unterkriegen und setzte damit ein wundervolles Zeichen der Solidarität mit der LGBTQIA+ Community.

Fertiges Graffiti

Nimm, was du brauchst!
Positive Botschaften verschenken kann auch eine Form sein, um Menschen für Themen zu begeistern: Deswegen hat eine Aktionsgruppe passend zur „Take what you need“-Ausstellung im Stadtmuseum Nordico auf das Thema Frauen und Feminismus mit selbstgestalteten Buttons aufmerksam gemacht, die sie dort verteilt und zur freien Entnahme hängen gelassen haben.

Aktion: Nimm was du brauchst

Fragen über Fragen Zuletzt hat eine Aktionsgruppe ausgerüstet mit Straßenkreide sechs Aktionen auf dem Kirchplatz an den Start gebracht:

  1. fridays for future – Fakten-Check
  2. Check doch mal deinen eigenen CO2 -Fußabdruck
  3. Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt
  4. Gender pay gap in Österreich
  5. bunte Zebrastreifen- was hat es damit auf sich?!
  6. … und zu guter Letzt durfte natürlich beim Thema Vielfalt unser Video zum “Platz für Toleranz” nicht fehlen.

Dem Regen zum trotz wurden alle Stationen mit einer Quiztime auf Instagram verbunden, sodass alle unabhängig vom Wetter und Ort am Quiz teilnehmen konnten.

 Movie Night
Mit dem Film „My Emptiness and I“ haben wir unseren Action-Day abgeschlossen. Total mitreißend erzählt dieser von der jungen Raphi und ihrem persönlichen Weg mit der Diagnose Geschlechterdysphorie. Mit dem Regisseur Adrian Silvestre konnten wir uns im Anschluss austauschen, was total spannend war!

Danke Linz!
Die Veranstaltung diente als Inspiration und Antrieb dafür, Neues auszuprobieren und weiter sozial und aktivistisch tätig zu sein. Die Vielfalt an Meinungen und das enorme Engagement, das von den einzelnen Teilnehmer*innen zu spüren war, motiviert uns auch selbst wieder für zukünftige Projekte. Vielen Dank an alle die bei uns in Linz waren – es war wunderschön!

Gruppenfoto